06.12.2016

WMDEDGT? oder Plätzchen backen mit 10 Kindern

Frau Brüllen fragt zum letzten Mal in diesem Jahr: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?"

Es ist noch dunkel, als ich das erste Mal aufwache. Nein, da kann ich mich noch einmal umdrehen. Später klingeln uns dann doch die Wecker aus den Träumen.
Nach einem gemütlichen Montagsfrühstück  bei dem wieder mit Begeisterung in die Adventskalender geschaut wurde (heute gab es eine Praline und in dem anderen das "F" sowie Strohhalme mit dem Nikolaus), drehe ich in den "Kinderräumen" und in meinem Arbeitszimmer die Heizungen an. Dann schnell ins Büro- und dort überraschend erfahren, dass ich noch Budget dieses Jahr übrig habe. Die Ideen, was davon noch angeschafft werden könnte, purzeln sofort los. Dazwischen wird der lang ersehnte Schrank vom Hausmeister umgetragen sowie ein Nudelholz ausgeborgt.
Zurück im Arbeitszimmer die Gitarren endlich stimmen(mit neuen Saiten klingen beide gerade ganz scheußlich) und dann nch Süßigkeiten für den Kindergartenbesuch abzählen. Auf dem Weg zum Religionsunterricht gebe ich diese im Büro ab. Darum bin ich heute auch sehr spät in der Schule- zum Glück muss ich diese Woche nichts kopieren.
Wir üben mit den Kindern den Einzug ganze dreimal bis es endlich klappt- das wird spannend am Donnerstag. Ebenfalls zäh gestaltet sich der Rest der Stunde. Schließlich haben aber doch alle die Inneneinrichtung einer Kirche sortiert in ihr Heft geklebt. Die Kleinen dürfen gehen, die Großen kommen. Die sind genauso wuselig. Immerhin sortieren die meisten Kinder die Streitgeschichte richtig. Ob die Gewaltarten nächste Woche noch sitzen wird sich zeigen, denn dann schreiben wir eine Leistungskontrolle. Vermutlich werden die Quatscher sich nächste Woche beschweren, dass nie geübt zu haben. Sich auf Kommando zu Streiten hat schonmal super funktioniert. Entschuldigen auch. Nur das die Schüler auch einen Streitgrund(Warum wurde gestritten?) in ihr Spiel einbauen sollten, haben manche nicht verstanden. Leicht unzufrieden fahre ich nach Hause.
Dort wird schon das Mittagessen gekocht. Während es seinem Esspunkt entgegengeht, stimme ich nochmal die Gitarren, staple Backbleche und sortiere Backdekoration. Schnell noch Essen und dann in die Grundschule geflitzt, um die Christenlehrekinder abzuholen. Heute gab es hier wohl massenweise Hausaufgaben- kein Kind zu sehen. Ach doch, da ist ja Einer. Geschlagene zwanzig Minuten brauchen wir heute, bis wir endlich abmarschbereit sind. Neuer Rekord. Dabei fehlen heute drei der Gruppe.
Wenn sie nur mal so schnell laufen würden, wie sie laut sind... . Wir kommen doch noch an. "Warum hast du denn so einen Klebteig gemacht?" Ja, das wüsste ich auch gern. Mit etwas Mehl klebt aber gleich gar nichts mehr. Überhaupt ist der Teig wahlweise zu klebrig, zu wenig, zu viel, zu dünn, zu dick und "er schmeckt überhaupt nicht". Dafür landet eine erhebliche Menge in den Kindermägen und die Backdeko gleich mit. Einige backen, andere meckern, einer singt und die Streusel sind immer am falschen Ende des Tisches. Schließlich kann ich aber doch das erste Blech in den Ofen schieben. Ein zweites schaffen wir auch noch, dann ist die Zeit vorbei. Zwischen Plätzchenformen, Mehlbergen, bunten Streuseln bleibe ich zurück-mit immer noch einer Kugel Teig. Weil der Herd gerade warm ist steche ich die noch fertig aus. Wärend alle Plätzchen nach und nach backen beseitige ich das Chaos. Warum lernt man im Studium nicht, wie man Teigreste aus Ausstechförmchen bekommt? Es ist 18 Uhr als ich meine Wohnung wieder betrete.
Jetzt aber schnell noch die Wäsche aufhängen, das Nikolausgeschenk einpacken- wo ist das nur hin? Ich finde es dann doch noch im Schreibtischdurcheinander. Computer an und eine Musterlösung der Leistungskontrolle für Klasse 3 entworfen, sowie die Aufgaben für Klasse 4 anpassen. Dann umziehen, denn heute ist noch Weihnachtsfeier. Auf dem Weg dorthin bei den Nachbarn Bettlerkostüm, Bilderbuch und Nudelholz abgeben.
Im Gemeindehaus ist es kuschelig warm, es gibt eine Andacht, Gesänge, Pizza und Geschichten und Rumtopf, für alle die (sich die Feier schön trinken) mal so etwas kosten wollen. Nach drei Stunden löst sich die Gesellschaft langsam auf.
In der heimischen Küche treffe ich den Mann, setze mich dazu, wir reden und schauen nicht auf die Uhr.
Und nun habe ich den PC noch einmal hochgefahren und über den Tag geschrieben. Es ist schon Morgen aber was soll es. Werde dann gleich noch Nikolaus spielen... .

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