05.10.2018

WMDEDGT?

Monatsfünfter, Tagebuchbloggen, alles (fast) wie immer:

Ich darf ausschlafen, habe ich ausgemacht. Leider funktioniert das wieder nur in der Theorie. Bin andauernd wach, weil Kind und ich uns nicht entscheiden können, welche Seite wir nun als bequem empfinden, es mit der Blase spielt oder tritt.... . Selbst der Arzt war gestern erstaunt (und leicht angefressen, weil er damit den Kopf nicht mehr gut messen konnte), wie tief es schon im Becken sitzt. Wenn aber auch sonst kein Platz mehr ist... . Bald wird diese Phase auch vorbei sein, dann schlafen wir getrennt.

Irgendwann starte ich in den Tag, beschließe zu duschen und anschließend gleich das große Pflegeprogramm zu starten- es wartet ja niemand auf mich. Der Frühstückstisch ist liebevoll gedeckt, die Zeitung liegt daneben zum Lesen bereit. Ich frühstücke also mit mir und entscheide, dann gleich einen Herbstspaziergang zu machen, wenn die Sonne so lacht. Dabei treffe ich auf die Nachbarin, die erstaunt ist, mich schon hier zu sehen. Wir beziehungsweise ich wohne derzeit nämlich bei den Schwiegereltern. Mein Ziel, der See entpuppt sich aber als ausgetrockneter Tümpel.

Spaziergang: eigentlich See- heute eher Tümpel
Wieder zurück befasse ich mich mit der Wäschespinne und beschließe, die Wäsche aufzuhängen. Die ist noch verdächtig feucht in der Maschine. Diesmal fällt mir rechtzeitig ein, dass hier getrennt gewaschen und geschleudert wird (beim letzten Mal hatte ich die Wäsche dann tropfnass aufgehangen). Bin so stolz, dass ich daran gedacht habe, dass ich die Wäsche gleich zweimal hintereinander schleudern lasse- das zweite Mal ist ein Versehen, da ich dachte es wäre der "Aus"Knopf. Na wenigstens ist sie jetzt nicht mehr klatschnass. Die Zeit des zweiten Schleudergangs nutze ich, um die Kartoffeln fürs Mittagessen zu schälen.
 Pferde auf der Weide und ich beim fotografieren.

12 Uhr: Wäsche hängt, Kartoffeln fertig, whatsapps geschrieben und noch ein wenig Zeit bis zum kochen. Ans Klavier? Lesen? Stricken? Schreiben? Bevor ich mich entscheiden kann, ruft mein Mann an. Die Kartoffeln stelle ich nebenbei auf den Herd. Wir reden lange, am Ende sind sie sehr weich gekocht.Induktion geht eben doch schneller. Kurz darauf kommt auch meine Mitesserin, die die restlichen Zutaten dabei hat, sodass wir bald essen können.

Apfelzeit
Anschließend bitte ich mir eine Pause aus und versuche mal, das Kind zu überzeugen die andere Seite zu besetzen. Links oben tut einfach weh- im Liegen geht es. Sobald ich mich aber wieder in die Senkrechte begebe, wird sich wieder auf diese Seite gestreckt. Dann eben nicht. Immerhin kann ich so etwas lesen. Eine dreiviertel Stunde später schaue ich noch in den Beutel, den die Schwägerin für uns da gelassen hat: lauter niedliche Babysachen. Danke! Der Größe entsprechend sortiere ich sie mit in die Kommode.
Blümchen am Wegesrand

Als ich gerade an den Computer will, höre ich den Schwiegervater schon im Haus. Also gibt es erst Kaffeetrinken, bevor jeder wieder seiner Wege geht. Meiner führt mich an den Computer, zum Lesen und zum beginnen dieses Posts.
Dort bleibe ich so lange hängen, bis es Zeit ist zur "Kreissaalschnupperstunde" zu fahren. Als Einzige ohne männliche Begleitung falle ich etwas auf. Nach einem kurzem Einführungsvortrag schauen wir uns die Wöchnerinnenstation und die Kreissäle an. Insgesamt dauert das länger als gedacht, sodass wir erst gegen 20:30 Uhr wieder zu Hause sind. Nun schnell etwas essen. Während sich die Schwiegermutter um den Kuchen für morgen kümmert, schnipple ich Salat und schmiere Brote.

Herbst: Kastanien sammeln
Vor dem Fernseher klingt der Abend aus. Zunächst verstopfe ich noch die Fäden an den Strickschühchen, dann stricke ich die Mütze von der Rundstricknadel(mit der ich überhaupt nicht zurecht komme, weil man ständig etwas weiter schieben muss) auf das Nadelspiel um. Dabei verdrehe ich irgendwie die Maschen, sodass ich es schließlich wieder auftrenne. Da Kind und ich uns immer noch nicht einig über seine Lage sind, geht es etwas zeitiger ins Bett.


Frau Brüllen hatte die Idee und sammelt alle, die mitmachen.