Schon eine Weile frage ich mich, wo meine Zeit hin verschwindet. Dabei ist die Frage an sich schon falsch. Statt: "Wohin geht meine Zeit", müsste ich mich fragen "Was mache ich mit meiner Zeit"? Auf alle Fälle nicht immer das, was ich gerne machen würde. Derzeit stehen im Studium die sogenannten Großentwürfe an. Das heißt ich bereite eine Stunde oder Einheit vor, zu der ich dann auf 15- 20 Seiten begründen darf, warum ich welchen Schritt wie mache. Am Ende steht eine Prüfung, was meinen Anspruch nach oben schraubt. Ob ich das später auch immer so genau tun werde? Keine Ahnung.
Die letzen Wochen war ich mit lieben Menschen unterwegs: mit Freunden beim Bowling, mit meinen Eltern zu einem Ausflug auf dem Jesken(Liberec) bei dem wir unvermittelt in Dreharbeiten herein geraten sind, im Kino zu "Vaterfreuden", auf einem ganz privaten Klavier/Orgelkonzert. Dafür hatte ich dann keine Zeit für andere Menschen. Nebenbei habe ich über der Hausarbeit über Entwicklungsmodelle gebrütet. Nun ist Christenlehre dran zum Thema "Lernen mit dem Leid umzugehen". Die Motivation dafür ist phasenweise stark oder gar nicht vorhanden.
Diese Woche bin ich eines Abends ins Bett gegangen und habe überlegt, was ich den ganzen Tag gemacht hatte: gelesen(für den Entwurf und ein Stück in einem guten Buch), die WG- Räume gewischt, mit einem älteren Herrn einen Spaziergang gemacht, mit mehreren Leuten telefoniert, eine Socke weitergestrickt und noch ein paar Kleinigkeiten. Dann war der Tag um. Was davon wird wohl später nochmal Relevanz haben?
Ich möchte meine Zeit bewusster gestalten. Mich fragen, was ich tun will. Und manche Dinge einfach mal noch einen Tag liegen lassen.
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