Frau Brüllen stellt wieder die Frage des Monats: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" Unser Tag kommt hier:
Wir stehen für einen Samstag ungewöhnlich früh auf, denn der Mann möchte mit dem Posaunenchor zum "Geburtstagsständchenblasen" in die Stadt. Trotzdem reicht die Zeit noch für Brötchen vom Bäcker, frisch gekochte Eier und ein ausgedehntes Frühstück.
Als er aus dem Haus ist, nöchte ich "schnell" die Kräuterkarten für die Pfadfinder laminieren. Ja, dass habe ich mir so gedacht: erst ist die Tür zum Nebengebäude (noch) abgeschlossen (zurück um den Schlüssel zu holen), dann die Papierschneidemaschine verschwunden (die Nachbarn suchen und fragen, ob sie sie haben. Dann zurück zu uns und mit unserer schneiden). Laminieren klappt schließlich, zum schneiden muss ich wieder in unsere Wohnung- statt zwanzig fast sechzig Minuten Zeit vertan. Kurz auf dem Sofa bei einem Buch entspannen bzw. die Augen schließen. Als ich gerade am wegträumen bin, klingelt es. Die Post bringt ein großes Paket und freut sich sichtlich, dass ich da bin. Wir sind nun zwar fast zwei Jahre verheiratet aber der Absender hatte trotzdem den falschen Namen notiert. Zum Glück darf ich es trotzdem behalten. Weil drauf steht "sofort öffnen!" tue ich das auch. Aber nur bis ich den zu rettenden Teil (diesmal Blumen statt Obst) gefunden habe.
Inzwischen ist es später Vormittag. Ich gönne mir eine ausgiebige Zeit im Bad. Danach koche ich mir etwas, der Mann isst ja mit dem Posaunenchor und schaut dann kurz herein, um sich umzuziehen und direkt wieder aufzubrechen. Ich klebe noch doppelseitiges Klebeband auf Karten (die Pfadfinder sollen darauf später die essbaren Kräuter sammeln), lese ein wenig, aktualisiere die Notfall-Kontaktliste weil neue Kinder dazu gekommen sind, dann ist es auch schon Zeit im Hof die Mitarbeiter einzuweisen. Da ich in unserer Küche kochen will, nehme ich auch gleich noch die benötigten Schüsseln und Töpfe mit.
Zuerst gönne ich mir aber noch eine Kaffeepause. Schließlich begebe ich mich in unsere Küche um die 5kg Kartoffeln zu kochen, Möhren und Gurke zu schneiden. Der Mann kommt zwischendurch heim und hilft mir- er übernimmt das Anmachen des Quarks mit Milch (kann ich ja beides nicht essen), schneidet die Zwiebeln und dann auch noch die Kräuter. Pünktlich 18:15 Uhr kommt ein Mitarbeiter, um alles in den Hof zu tragen. Die Kinder sind auch zurück, müssen Hände waschen (heute ist Tag der Handhygiene!) und ihr Essgeschirr suchen. Nach Gebet und Einweisung wie man denn nun seinen eigenen Kräuterquark machen soll, jubeln die einen und ziehen die anderen lange Gesichter. Da draußen sein doch hungrig macht, landen die 4kg Quark und 5 kg Kartoffeln dann doch in den etwa 30 Mägen. Nur Möhre ist noch übrig. Das Aufräumen geht dank vieler Hände recht schnell, so dass gegen 19:45 Uhr der Hof leer ist.
Wir lassen den Abend bei Freunden ausklingen, die superlecker (und viel zu viel) für uns gekocht haben. Die Vorsuppe schaffe ich noch, beim Hauptgericht gbe ich mich nach der halben Portion geschlagen.
Ganz spät am Abend höre ich noch die Voicemail einer Freundin ab, dann wird der Tag beendet.
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