02.02.2021

Kleiner (Küchen)helfer - etwas über 2 Jahre

Bei Facebook wurde letztens diskutiert, ob man es verantworten kann, einen Vierjährigen schon alleine das Abendbrot herrichten zu lassen. Ich weiß ja nicht, was bei euch auf den Tisch kommt, aber ich halte es durchaus für möglich, dass ein Vierjähriger Teller und Besteck decken kann und auch den Aufschnitt aus dem Kühlschrank holt.

Ausgehend von dieser Diskussion, habe ich überlegt, wobei MK schon hilft bzw. was sie kann.

Zwei Dinge vorweg:  Ich habe bisher nur einen(!) kleinen Helfer. MK macht freiwillig mit, solange sie Lust hat.

Kind und Kochen und Backen

Sie liebt es zum Beispiel, in der Küche zu helfen. Dafür hat sie auch eine eigene Schürze, die ihr eine liebe Freundin gemacht hat. Mit Vorliebe rührt sie um und sie kostet alles. Und damit meine ich wirklich alles: roher Knoblauch, Sauerkirschen und Paprika wird genauso verkostet wie Senf. 
Die kleinen Finger sind manchmal auch schneller in der Schüssel, als mir lieb ist. Aber nur so lernt sie. Scharfe Messer, Mixer und heiße Sachen sind natürlich tabu.

Wir haben inzwischen eine Routine entwickelt, wie sie möglichst viel helfen kann:

  •  die Backschüssel holen
  • alle Zutaten wiege ich in eine Tasse, die MK dann in die Schüssel schüttet
  • beim Muffinsbacken steckt sie die Förmchen ins Backblech und rührt mit dem Schneebesen nach jeder Zutat den Teig um
  • Kirschen verteilen klappt noch nicht, da landen zu viele im Mund :)
  • beim Kochen riechen wir an den Gewürzen (außer Pfeffer) und zählen sie einzeln auf die Hand. Das geht vor allem mit Piment und Nelken gut
  • auch abgemessene Flüssigkeiten kann sie gut vom Litermaß in die Töpfe schütten 
  • geschälte Kartoffeln legt sie in den Topf mit dem Wasser
  •  
  • wenn sie möchte wäscht sie Obst oder Gemüse, mit der Konsequenz, dass auch mal was runter fällt. Macht nichts, dann gab es letztens eben halbe gefüllte Paprika. Dabei wusste sie übrigens ganz genau, wie oft ich die Gewürzdosen schüttle und hat mit der leeren Schüssel und den geschlossenen Gewürzen geübt. Seitdem lasse ich sie auch mal würzen (kleine Öffnung der Gewürzdose). Mit Vorliebe knetet sie auch die Hackbällchenmasse durch und formt kleine Kugeln.
  • und auch das Salatdressing, wird kräftig mit einem Löffel durchmischt und verkostet, bevor ich die anderen Zutaten hinzufügen darf.

Kind und Mahlzeiten 

Auch beim Tisch decken und Geschirr verräumen möchte sie gern helfen, und ich lasse sie soviel wie möglich alleine werkeln:

  • Teller decken. Dabei zählen wir immer "einen für Mama, einen für Papa, einen für MK". Das "kling, klong" des aneinander schlagenden Geschirrs muss ich halt ertragen.
  • Besteck zuordnen. Dann liegt eben die Gabel mal links vom Teller, na und?
  • Teebeutel aussuchen, auspacken und in die leere Teekanne hängen
  • Tassen, Teller und Gläser aus dem Geschirrspüler anreichen (bei uns steht alles Geschirr oben in den Küchenschränken)
  • Töpfe wegräumen
  • den Besteckkorb ausräumen und das Besteck in die Schublade ordnen (die wirklich scharfen Messer werden hier von Hand abgewaschen)

 

Kind und putzen

Putzen darf ich ntürlich auch nicht alleine, auch dabei habe ich stets ein Helferlein. Inzwischen haben wir zwei Besen, damit ich beim Kehren auch mal voran komme. Voller Stolz wird auch immer die Schaufel zum Mülleimer getragen (und die Hälfte landet wieder auf dem Boden) .
Sonst bekommt sie einfach ihren eigenen Lappen, mal feucht,mal trocken und darf damit z.B. unsere Waschbecken putzen. Ein großes Highlight ist immer das Putzen der Toilette, denn dann darf sie endlich die Klobürste benutzen (natürlich nur, wenn ich daneben stehe).

Ihr seht, auch mit kleinen Kindern geht schon viel. Daher Mut zum helfen und helfen lassen, auch wenn man manchmal etwas mehr aufwischen muss.

3 Kommentare:

  1. Ich denke, das kommt auch sehr aufs Kind an.
    Die beiden Großen fanden Wasser und nasse Lappen toll. Hab ich Bad geputzt, saßen sie in der Dusche mit Lappen und Wasser und durften da putzen (mit hinterher umziehen).
    Damals hatten wir keinen Geschirrspüler, sie standen immer auf dem Stuhl neben mir am Spülbecken. Sohnemann hat mit Eifer alles ins Becken geworfen, er mochte das Spritzen. Die Große mochte eher den Seifenschaum und hat die Arme ins Wasser getaucht.
    Aber kochen und backen fanden beide nur mäßig interessant.
    Die Jüngste (bald 4) mag den Saugroboter. Auch kehren findet sie super. Kochen und backen ist spannend, sie rührt sehr gerne. Beim Geschirrspüler aus/ein hilft sie besser und freiwilliger als die Großen. Im neuen Haus hab ich Geschirr bewusst in den Schubkästen unten. Auch Tassen und Gläser sind unten in den Schränken. Da kommen alle gut ran (keine Ausreden möglich, wenns ums Helfen geht).
    Die Große mit 14 kann theoretisch schon einiges alleine kochen und backen, hat aber keine Lust dazu.
    Sohnemann mit 10 interessiert sich nur für das Ergebnis (Essen auf dem Tisch), nicht für den Weg dahin (kochen und backen).
    Zu Bruch geht bei unseren Kindern auch nicht mehr als bei uns Erwachsenen.
    LG von TAC

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  2. Da hast du recht. Es ist sicher vom Kind abhängig. Küchentechnisch geht es nur so, dass das Geschirr oben steht.

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    1. Das war in der alten Küche bei uns auch so. Man muss immer die Gegebenheiten vor Ort einbeziehen. Nachbarn von uns haben beispielsweise eine große und super sortierte Vorratskammer. Da kann man Kinder auch schicken, was zu holen.

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